Montenegro-Rundreise Teil 3 - Kein Urlaub ohne ein paar Strandtage
Die Fahrt entlang des Westufers des Skutarisees auf der R-16 bleibt uns leider aufgrund eines Hangrutsches verwehrt. So nehmen wir von Virpazar die als sehenswert gekennzeichnete Old road to Bar (die heißt wirklich so) um an die adriatische Küste zu gelangen. Wenige Kilometer südlich von Ulcinj, der südlichsten Stadt Montenegros, soll es einen phänomenalen Strand geben – der große Strand /Velika plaza.
Nach einer sensationellen Fahrt auf der Old road to Bar, an der wir dutzende Stellen zum wild campieren ausmachen, erreichen wir bei Bar die Küste.
Auf zum großen Strand - Der nun folgende Reiseabschnitt wird für mich eine emotionale Herausforderung….
Entlang der M -2.4. Berge von Müll. Auf dem Müll futtersuchende Hunde.
Oh mein Gott… Lag da eben neben der Straße ein Hundekadaver?
Auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Ulcinj bettelt mich eine junge Hündin an. Sie sieht aus wie eine vernachlässigte, etwas verfilztere Version von Skye. Ich rede mir ein, dass sie eine gute Überlebensstrategie hat – ein aufgeschlossenes pfiffiges Gemüt, das sie an einem Supermarktparkplatz gezielt einsetzt…
Unzählige Campingplätze am Velika Plaza
Etwas geknickt, dass wir für die Streunerhunde hier nicht wirklich etwas tun können, begeben wir uns an den großen Strand, wo wir bei Safari Beach & Camping, dem Einzigen von einem dutzend Campingplätzen, der Anfang November noch geöffnet hat, ein Plätzchen in der ersten Reihe ergattern.
Der Campingplatz ist modern ausgestattet und entspricht den hiesigen Standards. Auch der Abschnitt des großen Strandes, der zum Camp gehört, wird als wir hier sind, gerade gereinigt.
Der große Strand - ein Traumstrand?
Der Velika Plaza ist gut 13km lang. So ist ein morgendlicher Strandspaziergang mit den Hunden natürlich Pflicht.
Die Freude, Anfang November noch einmal Sand zwischen den Zehen zu spüren, endet als wir den zum Camp gehörenden, eben gereinigten Strandabschnitt verlassen und meine Hunde im Minutentakt ihre Nasen in Plastikbecher mit längst vertrockneter Eiscreme, mit Alufolie umwickelten halbvergammelten Hotdog-Resten und sonstigen ekelhaften Dingen stecken. Das unablässige Aus, Pfui und Nein trübt unsere Stimmung gewaltig.
Zudem schockiert mich der genauere Blick in die hinter dem großen Strand liegende Pineta - Müll. Säckeweise.
So wirklich kann ich das nicht verstehen. Der Velika Plaza ist doch das Kapital dieser Region.
Mein Verdruss scheint kein Ende zu nehmen
Vom Großen Strand nehmen wir wieder die Küstenstraße nach Budva. Der Müll hat sich in den letzten Tage leider immer noch nicht in Luft aufgelöst. Die vielen Streunerhunde auch nicht.
Da! Ein klitzekleiner Welpe, vielleicht 3 Wochen alt, läuft auf seinen wackeligen Beinen zielstrebig auf die vielbefahrene Straße zu. Herrli bremst und bringt damit die nachfolgenden Fahrzeuge zum Stillstand - Gott sei Dank, denn der Zwerg sitzt nun unter unserem Auto. Hupen!
Wir tragen die kleine Hündin über die Straße, wo ihre Mama verzweifelt wartet. Dann den Camper schnell irgendwo parken und sicherstellen, dass die kleine Maus nicht noch irgendwo herumirrende Geschwister hat, die die Straße kreuzen müssen…
Mir ist die Aussichtslosigkeit dieser Tiere einfach zu viel…
Wir begeben uns schnurstracks und ohne nochmal links oder rechts zu schauen in den sehr dünn besiedelten Nationalpark Biogradska Gora. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellt.
Mehr darüber in den nächsten Tagen.
2 thoughts on “Der große Strand – oder: Nichts für schwache Hundefreunde!”