Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Frankreich als Reiseland einfach unschlagbar finde? Ich liebe diese Abwechslung - verträumte Flusslandschaften, kraftvoller Ozean, verspielte Mittelmeerküste, Bergmassive der Superlative… Ebendiese sollten wir uns bei unserem letzten Frankreich-Urlaub als Hauptmotto vornehmen: 12 Tage Rundreise mit Wohnmobil und Hund auf den knackigen Passstraßen der Französischen Alpen.
Die Französischen Alpen liegen in den Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte D’Azur. Gegliedert werden sie Klassischerweise in die Französischen Hochalpen, in denen sich der höchste Gipfel der Alpen - der Mont Blanc - befindet, die Seealpen und die Französischen Voralpen.
Die Grande Nation hat mit der Erschließung dieser Region wirklich Gigantisches geleistet. Ein Traum für Fans von kurvenreichen Bergstraßen. In den Französischen Alpen befinden sich 4 der 5 höchsten Passstraßen der Alpen, mitunter ein Grund, weshalb wir uns Anfang Juli für diese Region entscheiden - je höher wir klettern, desto angenehmer sind die Temperaturen für die Hunde.
Dass wir vor Ort neben geschmeidigen Straßenverhältnissen - Tour de France sei Dank - unverdorbene und intakte Natur vorfinden, ist ein weiterer Grund, warum es mich immer wieder in dieses eigenwillige Land zieht.
Erfahre HIER mehr über meine Gründe für Frankreich als Lieblingsreiseland.
In diesem ersten Teilbericht nehme ich euch mit auf unsere ersten 3 Etappen (rot auf der Karte unten) durch die Französischen Alpen.
Wie auf allen unseren Roadtrips, reisen wir auch auf den Alpenpässen Frankreichs ohne Reiseführer. Lediglich eine ordentliche Straßenkarte* begleitet uns - diese Methode hat sich bislang sehr bewährt.
Wir beginnen unsere Tour des Cols nach der Anreise über das italienische Aosta Tal mit einem Frühstück am Col du Petit St. Bernard (2288m).
Die Hunde können nach der langen Autofahrt im gestreckten Galopp erstmal über die Almwiesen fliegen. Hups. Ein Schneefeld bremst das Rennspiel. Weiter auf dem Rücken den Schneehang hinabrutschend…. Ein perfekter Start in den Urlaub. 👌🏼
Next Stop - Val D’Isere oder: Wo man Tartes aus Gold kaufen kann
Weiter gehts auf der Route des Grandes Alpes Richtung Val D’Isère. Immer wieder mal wird die ca. 700km lange und etwa 15 700 Höhenmeter umfassende Panoramastraße Teil unserer Route mit dem Wohnmobil sein. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir das jedoch noch nicht - wir lassen uns treiben…
Gerade mal seit 3h in Frankreich, schon steigt das unbändige Verlangen nach einer zart saftigen Tarte aux pommes.
Da kommt die Patisserie im mondänen Schiort Val D’Isère gerade richtig.
Tja, es wird einen Grund geben, warum die kleinen handgefertigten Tartlettes ohne Preisangabe in der Vitrine stehen.
Mir verschlägt es jedenfalls beim Bezahlen mein A2.2 Französisch…. 😜
Der Col de l’Iseran - Mein Gipfelsieg
Ich bin inzwischen relativ sicher am Steuer unseres Kastenwagens. Aber der höchste durchgehend geteerte Alpenpass? Das ist dann doch etwas Monumentales - eine persönliche 2762m hohe Herausforderung sozusagen. ICH will den Col de l’Iseran bewältigen!
Gleich nach dem Schock mit den Luxus-Tartes gibts also einen Fahrerwechsel.
Wieselflink steuere ich unseren Campingbus den Berg hoch. Bei offenen Scheiben gröle ich mit Freddy Mercury ‚Don’t Stop Me Now‘. Ich bin so voller Schwung, dass ich beinahe die Passhöhe verpasse… Tja, das lief dann doch recht easy.
Wie viele der französischen Alpenpässe hat auch der Col de L’Iseran eine schroffe Seite und eine….hmmmmm….lieblichere Seite. In diesem Fall ist die südliche Abfahrt vom Pass deutlich sanfter und bietet unzählige idyllische Möglichkeiten mit dem Wohnmobil zu verweilen.
Einen Kaffee und eine sündhaft teure Tarte aux Pommes später entscheiden wir uns doch noch weiter ins Tal abzufahren.
Eine sehr sehr gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte - wir entdecken nämlich das himmlische Val Cenis (Mehr über unseren Aufenthalt im Val Cenis - mit Wandertipp - demnächst hier)
Camping mit Seeblick - Lac du Mont Cenis
Weit kommen wir nicht, als wir bei Lanslebourg die Route des Grandes Alpes verlassen. Der vergleichsweise kleine Col du Mont Cenis (2083m) ist wohl nicht besonders spektakulär, dafür leide ich wenige Meter später beim Anblick des Stausees Lac du Mont Cenis unter Schnappatmung. Der haut mich echt aus den Socken.
Wenn wir auch seit unserem letzten Stellplatz gerade mal eine halbe Stunde im Van unterwegs sind - Hier MÜSSEN wir bleiben.
Au revoir geliebtes Frankreich - aber nur für ein paar Stunden
Wir befinden uns am Lac du Mont Cenis in unmittelbarer Nähe zur italienischen Grenze. Und eigentlich spricht doch nichts dagegen mal kurz Ciao zu sagen.
Den Abstecher via Giaglione - Oulx - Cesana Torinese kann man sich aber eigentlich sparen. Am Col de Montgenevre (1854m) hat uns die Grande Nation wieder.
Col de l’Izoard - bizarre Wüstenlandschaft in den Alpen
Die Route des Grandes Alpes, auf die wir gleich hinter dem lebhaften Städtchen Briançon wieder wechseln, führt uns nun über eine hinreissende Serpentinenstrecke auf den Col de L’Izoard (2360m).
Während ich geduldig auf meinen Moment für das Erinnerungsfoto an der Passhöhe warte, geht Herrli aktiv auf Stellplatzsuche für den Van und wird auch prompt fündig - Mit Ausblick auf die südseitig des Alpenpass liegenden Casse Déserte, einer staubtrockenen Verwitterungslandschaft mit hochragenden Felsnadeln, die irgendwie an Termitenhügel im Australischen Outback erinnern…
Die dürre Landschaft schlägt - wenn auch optisch sehr spektakulär - schon ziemlich aufs Gemüt. Unser nächster Stellplatz muss definitiv am Wasser sein…
3 thoughts on “Col-Cruising – Roadtrip mit Hund auf Frankreichs Alpenpässen – Teil 1”