Herz über Kopf – Fahrt in ein neues Leben für die Welpenfindlinge

Welpen importieren EU

Im Leben passieren einem manchmal die unglaublichsten Dinge… Da sind wir nun, auf dem Nachhauseweg von unserer Montenegro Reise. Im Camper fahren acht Hunde mit. Nö, kein Schreibfehler! Zu unseren beiden Aussie Damen Chumani & Skye hat sich nämlich noch eine Pinschermix Dame – wir haben sie Paula getauft – mit ihren fünf Welpen gesellt.

Puppy Pile Up auf meiner Couch

Eine schicksalshafte Übernachtung in Slowenien

Es ist der letzte Abend unseres Herbsturlaubes. Die Ansprüche an einen Übernachtungsplatz sind nicht groß – irgendwo auf dem Nachhauseweg. Ein unbelebter Parkplatz an der Autobahn. Einer ohne Tankstelle bitte, dann ist weniger los und die Grünflächen sind nicht so sehr vermüllt.

Zur Entspannung stoßen wir noch mit einem Bierchen auf den gelungenen Urlaub an. Zum Bierchen gesellt sich gerne ein Zigarettchen, also steige ich aus dem Van aus.

Hoppla, da läuft ein Hund frei herum. Mit einer ziemlich ausgeprägten Milchleiste.

Auf dem Parkplatz sind ausser uns noch drei LKW geparkt, aber in keinem ist Licht. Die schlafen wohl schon. Wo gehört dieser Hund hin???

Wir gehen den Zaun ab, der diesen Autobahnparkplatz von den umliegenden Feldern abgrenzt. Vielleicht ist der Hund hier irgendwo durchgeschlüpft und findet den Weg nach Hause nicht mehr….

Und plötzlich sehen wir den Karton. 5 Welpen!!!

Herrli – mein Held

Es genügt ein kurzer Blickkontakt zwischen uns. Keine Diskussionen. Keine Überzeugungsarbeit ist nötig.

Wir füttern die gesamte Bande. Ich checke die Geschlechter der kleinen Zwerge, stelle ganz nebenbei starken Flohbefall fest. Herrli räumt inzwischen im Van ein paar Dinge um, damit wir die Welpenfindlinge mit Mutter gut unterbringen.

Zwergis in der Hundebox
Pause auf dem Heimweg

Von illegalen Grenzübertritten und großen Sorgen

Als wir am nächsten Tag die Grenze nach Österreich überqueren, melden wir unsere Welpenfindlinge nicht. Ich weiß im Nachhinein auch nicht, ob dies unbedingt besser für uns und die Hunde gewesen wäre.

Zuhause angekommen suchen wir umgehend unseren Haustierarzt auf, der die ausgesetzte Hundefamilie erstuntersucht, entwurmt und gegen Flöhe behandelt. Chumani und Skye kommen um eine Flohbehandlung leider auch nicht herum….

Am darauffolgenden Montag melde ich die Welpenfindlinge samt meinen illegalen Grenzübertritt beim Veterinäramt. Tja… was soll ich sagen…. Der Amtsveterinär ist ’not amused‘ über die Auslandswelpen – Verstoß gegen das österreichische Seuchengesetz. Verstehe ich natürlich… Die Vorgaben, die er mir vorläufig telefonisch und sehr verärgert durchgibt, treffen mich erst mal hart:

  • Keiner der Hunde – meine eigenen eingeschlossen – darf für mehrere Wochen die Wohnung verlassen
  • Alle Hunde müssen kastriert werden
  • Wir dürfen keine Besuche empfangen
  • Die Welpenfindlinge müssen gechippt und komplett durchgeimpft werden
  • Man werde mich die nächsten Tage kontrollieren und mir die Hunde gegebenenfalls abnehmen
  • Eine hohe Strafe würde auf mich zukommen

Auweh, so hatte ich mir die Rettung der armen Würmchen nicht vorgestellt. Blauäugig hatten wir diese Tiere vor dem sicheren Tod bewahrt. In dem Glauben, dass wir alle ein bisschen aufpäppeln. Eine erste Impfung ja. Eine Entwurmung? Klar doch. Aber mehr doch nicht. Eine Geldstrafe? Wir konnten doch nicht einfach wegsehen….

Vor allen Dingen dachte ich natürlich nie daran, dass meine eigenen Hunde jetzt solche Nachteile in Kauf nehmen müssten. Nur noch in der Wohnung für mehrere Wochen? Verdammt, was hab ich getan?

wie kann man solche süßen Würmchen nur aussetzen?

Alles gar nicht so schlimm….

Die Amtstierärztin, die nach einigen Tagen die erste Kontrolle bei uns durchführt, hat ein großes Herz.

Sie relativiert Einiges vom Erstgespräch und erklärt uns ganz ausführlich, was die sogenannte Hausquarantäne bedeutet und wie diese umzusetzen ist. Puh… meine Hunde dürfen weiterhin nach draußen. Auch Paula und ihre Welpen. Kontakt mit anderen Hunden ist aber für die Findlingsfamilie zu meiden. Auch die Kastration aller Hunde wird mir nicht mehr vorgeschrieben. Okay – mit allen anderen Auflagen lässt es sich leben….

Paula und Skye werden beste Freundinnen

Wie geht’s nun weiter mit den ausgesetzten Welpen?

Die Welpen, es sind drei Rüden und zwei Hündinnen, verbringen ihre restliche Kinderstube in unserem Wohnzimmer, wo wir unser Allerbestes geben, um sie mit dem menschlichen Alltag vertraut zu machen. Es ist zwar energieaufwendig, aber es bereitet uns sehr große Freude die Kleinen auf’s Leben vorzubereiten.

Kuscheln unter Geschwistern
Klein Merlin

An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem Tierarzt Christian Messner und seiner Frau Isolde bedanken, die uns – wie sonst auch – gut beraten und betreuen.

 

Ein ganz besonderer Mensch ist in dieser Zeit meine ganz liebe Arbeitskollegin, die uns unter anderem beim Bau eines Kennels unterstützt und mir die Flexibilität am Arbeitsplatz ermöglicht.

Danke, liebe Mine – du bist wie immer eine richtig gute Freundin.

Umbau des Gästezimmers…

Und die Wichtigsten?

Danke an meine zwei Mädls Chumani und Skye, dass ihr unsere Liebe, unsere Zeit, euer Zuhause so großzügig teilt. Danke, dass ihr für die kleinen Zwerge ohne Widerrede die Rolle der Tanten übernehmt und dies in einer Form, dass wir von euren Fähigkeiten überrascht sind…..

Chumani mit den Zwergen auf der Couch…

 

Edit: Das Hunde-Happy-End

Es ist ein etwas holpriger Weg aber letztendlich finden wir für die wunderbare Paula und alle ihre Kinder liebevolle und fürsorgliche Familien. Buddy und Nico begleiten uns sogar noch auf einer weiteren Reise und sehen so zum ersten mal das Meer – an der Nordküste Spaniens.

Buddy
Ella
Nico
Paula mit meine Mädls
süße Paula-Maus
Glückspfote

6 thoughts on “Herz über Kopf – Fahrt in ein neues Leben für die Welpenfindlinge

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